Das erste, was mir über unseren Hasen einfällt, ist sein Leitmotiv: „Ich kümmere mich um Alles und Jeden.“ Dieses Kümmern um die Bürgerinnen und Bürger und unseren Stadtbezirk Langerfeld-Beyenburg macht er nun seit 53 Jahren. Das ist quasi goldene Hochzeit.
Vor 53 Jahren, 1970: Das war das Jahr des Kniefalls von Willy Brandt in Warschau. Charles de Gaulles starb, die Beatles trennten sich und Queen wurde gegründet, die Tagesschau strahlte zum ersten Mal in Farbe und der erste Ford Escort fuhr vom Band, der erste Tatort wurde gezeigt und James Last beherrschte die Albumcharts. Das war die Zeit, in der Eberhard Hasenclever seine politische Arbeit aufnahm.
Paul McCartney gibt’s noch, Queen machen ohne Freddy weiterhin Musik, der Tatort kommt noch immer fast wöchentlich, die Nachrichten sind noch immer bunt und Eberhard Hasenclever ist nach wie vor politisch aktiv. Und das ist auch gut so.
Langerfeld-Beyenburg sähe ohne Eberhard Hasenclever anders aus. Kaum jemand prägte unseren Stadtbezirk so wie Du, lieber Eberhard: mit deinem Einsatz für die Belange der Menschen, mit der Gestaltung unserer Ortschaften, mit deiner Sorge um eine gute Infrastruktur, mit deinem Kampf um die Rechte der politischen Vertretung des Stadtbezirks.
Egal ob es um die Reinigung von Treppen, das Aufstellen von Mülleimern geht, um die Bedachung von Bushaltestellen, die Sanierung oder den Neubau von Infrastruktur, den Bau von Schulen und Hallen, um Landschaftspläne, die alltäglichen Sorgen der Menschen, den Trassenbau, egal um was es geht – Du kümmerst Dich. Du kennt Dich aus oder macht Dich umgehend kundig, weißt also Bescheid, denkst und handelst. All das ist ein Full-Time-Job.
Oder um es in Eberhards Worte zu kleiden: „Wenn Du Dich drum kümmerst – ja dann bist du ein Guter. Wenn Du Dich nicht kümmerst – ja dann bist du ein Arsch.“ Da ist Eberhard sehr klar und deutlich.
Eberhard ist aber nicht nur ein Kümmerer, er ist auch ein Wegegeher
Für Eberhard Hasenclever ist eines völlig klar und hat oberste Priorität: Politik muss bei den Menschen ankommen. Die müssen das bemerken und spüren können – und zwar im guten Sinne. Eberhard bespielt den Stadtbezirk, Eberhard bespielt nicht sich selbst. Eberhard ist mit Leib und Seele Kommunalpolitiker. Und ein Kommunalpolitiker von und auf der Straße.
Lieber Eberhard, Du weiß sehr genau: Änderungen kommen nicht von allein. Fortschritt muss geleitet und begleitet werden. Zielvorstellungen können nicht nur beschworen, sie müssen angegangen und umgesetzt werden; die Arbeit hin zur Konkretisierung und zur Realisierung muss angepackt werden.
Das ist das Schwere: Schauen, wo man steht – können etliche. Sich wünschen, wo man hin will – können auch etliche. Aber: Den Prozess zwischen diesen beiden Punkten konkret zu starten, ihn zu begleiten, voranzutreiben, zu steuern, das ist die politische Kunst. Das ist die Kunst: Operationalisierung: Den Weg zwischen Jetzt und Morgen zu entwerfen und konsequent zu gehen.
Politik machen lernt man nicht auf der Schule oder an der Uni. Politik machen lernt man von Menschen wie Eberhard Hasenclever. Zur Not auf einem recht ungemütlichen Holzschemel neben der Werkbank. Etliche saßen auf dem harten Ding.
Lieber Eberhard, Du weiß auch sehr genau, und das Folgende ist etwas, das Du uns immer und immer wieder mitgibst: Es geht nicht, dass der Staat, die Stadt, eine Verwaltung, eine Politik den Bürgerinnen und Bürgern fern und kalt gegenübertritt, so als hätte sie nicht zu allererst ihre Belange im Blick zu haben. Nein – Politik muss nah sein, nahbar sein und konkret werden in der Verbesserung des Lebens der Bürgerinnen und Bürger. Verbesserung des Lebens: sichtbar und spürbar vor Ort. In den Bildungs-, Arbeits-, Lebensbezügen. In der Gestaltung ihrer Umgebung, in Angeboten, damit ein Wohnort auch lebens- und liebenswert ist, schön ist, Heimat ist. Dafür stehst Du wie kein Zweiter.
Seit 1970 in die Bezirksvertretung gewählt, war Eberhard 25 Jahre davon erster, fast die gleiche Zeit lang davon stellvertretender Bezirksvorsteher oder wie der Posten mittlerweile genannt wird: Bezirksbürgermeister. Ein feiner Titel, der vielleicht ein wenig nach mehr einfacher Einflussnahme klingt, als es die tatsächlich gibt, denn der Bezirksbürgermeister und die Bezirksvertretung verfügen nicht über Personal, nicht über einen großartigen eigenen Haushalt, nicht über Anordnungsbefugnisse. Wohl aber über Rechte.
Und sie können sich auf den Weg machen nach Barmen, dort stets an die Tür klopfen und vortragen, dort für die Anliegen streiten, dort die Verwaltung und die Entscheidungsträger mit wohlfeilen Argumenten überzeugen oder ihnen, wenn nötig, gehörig auf die Nerven gehen oder schlicht ihre Rechte einklagen.
Lieber Eberhard, all das machst Du seit den 70ern ununterbrochen und unerbittlich, Woche um Woche, wie ein fein justiertes Uhrwerk. Du weißt diese Klaviatur brillant und mit langem Atem zu bespielen. Böse Zungen behaupten, einige Entscheidungen hätte es nur gegeben, um endlich Ruhe vor Dir zu haben – das kann ich mir allerdings gar nicht bis nur sehr schwer vorstellen.
Dazu gehört neben Geschick viel, viel Zeit. Bezirksbürgermeister sind keine Berufspolitiker oder Verwaltungsbeamte, sie sind ehrenamtlich Tätige. All die Stunden seiner Berufung für seinen Stadtbezirk hat Eberhard neben seinem Beruf als Schuhmachermeister aufgebracht, in welchem er Geld verdiente und diesen oft genug nachts ausübte, damit ihm tagsüber Zeit für die Politik blieb. Daher ist die Ehrung mehr als verdient. Vernünftigerweise sollte man ihm gleich noch ein paar Goldbarren oben auf legen.
Eberhard ist nicht nur ein Kümmerer, nicht nur ein Wegegeher, Eberhard ist auch ein Zielerreicher:
Im günstigsten Fall führt das, was da mit einem „Klopf, Klopf“ an einer Verwaltungstür, und dem Satz: „Ich brauche da mal ein Plänchen“, beginnt, zu millionenschweren Investitionen im Haushalt und zu einer Veränderung des Stadtbildes und der Infrastruktur. Grundschule Timpen, Gesamtschule Langerfeld, die Kitas, Straßenbauten, Platzgestaltungen, Schwimmbad, Sportstättenbauten, Umbau Hilgershöhe, um nur einige zu nennen.
Ich wiederhole: Langerfeld-Beyenburg sähe ohne Dich ganz anders aus.
Eberhard Hasenclever ist nun Ehrenringträger der Stadt Wuppertal und in einem Jahr 90 Jahre alt. Wir sind schlichtweg einfach sehr, sehr stolz auf ihn.
So danke ich Dir abschließend im Namen der Bezirksvertretung Langerfeld-Beyenburg und der Bürgerinnen und Bürger unseres Stadtbezirkes für Deine Hingabe, Deine Mühen und Deine Erfolge. Wir verneigen uns vor der Lebensleistung unseres Mr. Langerfeld.