„Natürlich ist die Förderung von Kultur gut, man kann ihr nur zustimmen“, stellte Andreas Bialas für die SPD-Fraktion in der heutigen Plenardebatte fest. „Über die Zuweisung von Geldern für Projekte sind wir froh. Daraus aber abzuleiten, es würde ein gutes Konzept zugrunde liegen, ist bedauerlicherweise falsch: Es gibt keinen gezielten Kulturförderplanung der Landesregierung für Dritte Orte, zumal im ländlichen Raum – es wurden bislang nur eher ungesteuerte Projektanträge gefördert.“
Dritte Orte bezeichnen den Raum im Leben von Menschen, der Freizeit, freiem Verhalten und Begegnungen vorbehalten ist (nach dem ersten Ort – zu Hause oder Familie – und dem zweiten Ort – Arbeit oder z.B. Schule). Sowohl im ländlichen wie auch im städtischen Raum sind diese Orte der Kommunikation wichtig für Gemeinschaft, für Gesellschaft und ein soziales Miteinander. Niederschwellig erreichbar, wirken sie auch der zunehmenden Einsamkeit durch Alter, Armut oder Krankheit entgegen, wie Bialas betont. Dass diese kulturellen oder ästhetisch aufgeladenen Räume der Begegnung zu fördern sind, findet Zustimmung.
Andreas Bialas betont jedoch: „Dazu brauchen wir eine gezielt durchgeführte Kulturförderplanung.“ Dazu sei auf die seit einem Jahrzehnt bestehende, hervorragende Arbeit in diesem Bereich zurückzugreifen, z.B. die von Dr. Rüschoff Parzinger und Dr. Freigang im Bereich des LWL: „ Sie haben den ländlichen Bereich unter die Lupe genommen und betreiben in langjähriger Arbeit und im Diskurs die Entwicklung und den Erhalt von Kulturangeboten und Begegnungsmöglichkeiten in Zusammenarbeit mit den kommunalen Trägern. Diese Förderplanung muss auf Landesebene aufgegriffen werden, das immense Wissen und die Prozessformen sind mit einzubeziehen!“
Der Landesregierung empfahl Bialas, es nicht beim der Rückschau auf erreichte Fördermitteln zu belassen: „Blicken Sie auf die viel größeren Aufgaben, die vor uns liegen.“
Sehen Sie hier die Rede von Andreas Bialas im Plenum.